Chemetall
 
 
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So wurden wir

Tradition und Erfahrung unseres Unternehmens reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Die Metallgesellschaft, aus der wir hervorgegangen sind, entstand 1881. Deren „Technische Abteilung“, 1889 gebildet, kann man als Keimzelle von Chemetall bezeichnen.

An der Wiege des Unternehmens stehen Persönlichkeiten wie Wilhelm Merton (1848–1916), Leo Ellinger (1852–1916) und Zacharias Hochschild (1854–1912). Dieses Führungstrio agiert gemeinsam, aber jeder der drei hat bevorzugte Arbeitsfelder. Ellinger entwickelt vornehmlich die Binnenstruktur des Unternehmens. Hochschild gestaltet die Außenbeziehungen und knüpft Verbindungen ins Ausland. Merton wiederum sorgt für die enge Verbindung von Wissenschaft und Technik mit dem Unternehmen – 1883 zum Beispiel holt er Clemens Winkler, den Entdecker des Elements Germanium, in den Aufsichtsrat. Sein herausragendes Gespür für den wirtschaftlichen Wandel setzt er in zukunftsweisende unternehmerische Entscheidungen um. Wilhelm Merton ist aber nicht nur ein kreativer Unternehmer, er erwirbt sich auch mit seinem sozialen und wissenschaftspolitischen Engagement bleibende Verdienste. So ist es nicht zuletzt ihm zu verdanken, dass die Universität Frankfurt am Main 1914 als Stiftungsuniversität – Merton stiftet aus seinem Privatvermögen 2,3 Millionen Mark – die Bühne der wissenschaftlichen Welt betritt.

 

Die „Technische Abteilung“

1889 entsteht aus den Laboren der Metallgesellschaft die Technische Abteilung; der Metallurge Curt Adolph Netto übernimmt auf Empfehlung Clemens Winklers deren Leitung. Netto ist Absolvent der Bergakademie Freiberg, 1873 wird er nach Japan berufen. Zunächst reorganisiert er ein Silberbergwerk, von 1877 bis 1886 unterrichtet er Metallurgie an der Universität Tokio; nach seinen Vorlesungen entsteht 1887 das maßgebliche japanische Lehrbuch für Metallurgie, „Die Metallurgie des Herrn Netto“. Zurück in Deutschland arbeitet Curt Netto für Krupp und entwickelt ein Verfahren zur großtechnischen Aluminiumgewinnung durch Natriumreduktion von Kryolith. Auch wenn dieses Verfahren heute nicht mehr angewandt wird, wird Netto zu einem der Pioniere der industriellen Aluminiumverarbeitung.

Die Technische Abteilung wird 1897 in die Metallurgische Gesellschaft (seit 1919 unter der Firma Lurgi), eine Tochter der Metallgesellschaft, integriert. Seither steht sie für Innovationskraft und technischen Fortschritt. Wegweisend war etwa die Entwicklung des Bahnmetalls, einer speziellen Weichmetall-Legierung für die Herstellung von Gleitlagern für die Achsen von Eisenbahnwaggons.

 

Chemie und Metallurgie

Die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg ist gekennzeichnet von einer Reihe bahnbrechender Entwicklungen. Dazu gehören etwa die Verhüttung von Lithium und die Gründung der Kautschuk-Gesellschaft, aus deren Geschäftsfeld sich die späteren Aktivitäten der Chemetall in den Bereichen Haftmittel, Gummi- und Kunststoffchemikalien entwickeln. Das neuartige Korrosionsschutzverfahren durch Beschichtung mit Zinkphosphat weist den Weg zum Geschäftsfeld der Oberflächenveredelung.

 

Der Weg in die Selbstständigkeit

Nach dem Zweiten Weltkrieg sind Lurgi und die Metallgesellschaft an der Frankfurter Trümmerverwertungsgesellschaft beteiligt, einem einzigartigen Recycling-Projekt, das bis 1964 den Trümmerschutt der Stadt Frankfurt verarbeitet. 1955 wird die Technische Abteilung aus der Lurgi ausgegliedert und als Geschäftsbereich „Technische Verfahren“ wieder der Metallgesellschaft angeschlossen. Mit der Akquisition der Societé Continentale Parker in Paris (1965) und der neu gebildeten Sparte Oberflächentechnik beginnen die europäischen Aktivitäten der künftigen Chemetall. Bonder-Verfahren und Bonder-Produkte bilden den Kern der Sparte Oberflächentechnik und stehen schon bald für langanhaltenden Rostschutz. Die Marke „Bonder-Technik“ wird über die Jahre zu einer Institution, mit der man perfekten und umfassenden Service verbindet. Die Sparten Glas und Keramik entstehen 1972. Aus dem Geschäft mit den Baudichtstoffen werden neue Verfahren und Produkte wie Isolierglasdichtstoffe entwickelt.1982 wird der Bereich „Technische Verfahren“ als „Chemetall – Gesellschaft für chemisch-technische Verfahren mbH“ juristisch selbstständig. Der Weg in die Selbstständigkeit ist 1992 abgeschlossen, als die Mitarbeiter der Technischen Abteilung im Rahmen eines Betriebsübergangs zu „echten“ Mitarbeitern der Chemetall GmbH werden. Ein weiterer Meilenstein ist die Akquisition des US-amerikanischen Lithiumspezialisten Cyprus Foote im Jahr 1998; damit steigt Chemetall zum Weltmarktführer auf diesem Gebiet auf.

 

Auf dem Weg zur Marktführerschaft

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts setzt unsere weltweite Geschäftsstrategie ebenso auf Akquisition wie auf Konsolidierung und Konzentration auf unsere Kernkompetenz. Damit reagieren wir auf die Marktverhältnisse unter den Bedingungen eines globalen Wettbewerbs. Seit 2003 bestimmen die beiden Geschäftsfelder Oberflächentechnik und Feinchemie unser Profil. Die US-amerikanische Rockwood Specialties Group übernimmt 2004 Chemetall. 2012 wird der Bereich Feinchemie als eigenständiges Unternehmen Rockwood Lithium ausgegliedert. Chemetall konzentriert sich nun ausschließlich auf seine Kernkompetenz in der Oberflächentechnik. Es wird damit zum weltweit einzigen Unternehmen, das sich ausschließlich mit diesem Spezialgebiet beschäftigt, und erreicht hier heute schon eine internationale Spitzenstellung. Diese Spitzenstellung verdankt Chemetall letztendlich der Kreativität und dem Engagement seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

 
 

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